Hochtour: Mönch - Fiescherhorn - Wannenzwillings-Couloir

Die vom Ruswiler Bergführer Stei (www.stei.li) ausgeschriebene Hochtour über die
drei 4000-er (Mönch, Fiescherhorn und Finsteraarhorn) reizte mich seit Jahren.
Gerade im Hochgebirge braucht es jedoch ein hohes Mass an Flexibilität. So führte
die unsichere Wetterlage zu einer Routenänderung. Es lohnte sich "trotzdem" extrem.

Das faszinierende und weltberühmte "Dreigestirn" im Berner Oberland



1. Tag: Mönch (4107 m) über den Südarm des Ostgrates

Bei herrlichen Bedingungen konnten wir den Mönch planmässig besteigen. Der Mönch
gilt als idealer Gipfel für Steilwandfahrer. Stei hat 1999 die SE-Wand befahren, 2002
die W-Wand. So war es nicht Zufall, dass wir Ski/Snowboard auf dem Grat bis zum
Pkt. 3887 trugen; die Abfahrt im feinen Sulzschnee durch die "SW-Wand" war der absolute Hit... und Adrenalin-Kick!!! :-)



2. Tag: Gross Fiescherhorn - Umkehr unterhalb des Fieschersattels (ca. 3700 m)

Der von Meteo Schweiz prognostizierte Wetterwechsel trat ein. Bereits am Abend be-gann es auf dem Mönchsjoch zu schneien - bis am Morgen lagen mindestens 30 cm Neuschnee. Und es war ziemlich weiss! Wir starteten schlussendlich um ca. 10 Uhr.
Im dichten Nebel navigierten wir uns auf dem Ewigschneefäld Richtung Konkordia-
platz. Da es zwischenzeitlich wieder aufhellte, versuchten wir trotzdem zum Fiescher-sattel aufzusteigen. Es blieb beim Versuch...

3. Tag: Wannenzwillings-Couloir (3380 m)

Vom Skidepot der Konkordiahütte fuhren wir am E-Rand des grossen Aletschglet-
schers in die Gletscherbucht auf ca. 2450 m. In felsdurchsetztem Gelände stiegen wir steil hoch und schlussendlich auf dem Wannenhorngletscher in Richtung "Kerbe" zwi-schen den Wannenzwillingen. Die Abfahrt durch diese ca. 45° steile, 750 m lange und recht schmale Felsrinne war nicht ganz ohne!!! Bild aus Tourenführer gefällig? Klick!





Nachdem wir die ultimative Abfahrt geschafft hatten, ging es durch den "Sulzbach-
graben" weiter. Den Abstieg auf den Fieschergletscher meisterten wir durch's Bach-bett. Eine sehr abenteuerliche Variante! Am Ende des Gletschers stiegen wir zur Burghütte hinauf und dann auf dem Wanderweg nach Fieschertal, wo wir von Herr Holzer sehr spontan und herzlich zu einem Kaffee eingelanden wurden. Nochmals vielen Dank!!!

Zum Schluss möchte ich Stei ganz herzlich für die abenteuerlichen Tourentage
danken. Es war echt cool!

Bildergalerie zur ganzen Tour (Klick) oder als Diashow mit Musik (Klick - 4.72 MB)!